Franco vor Gericht: Umgang des WDR mit einem Dokumentarfilm
Gespräch mit Dietmar Post in der Black Box Nr. 282, Juli 2019 Ellen Wietstock: Dietmar Post, Du gehörst zu den wenigen Kreativen, die sich trauen, die skandalösen Zustände beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu benennen. Dietmar Post: Die meisten Filmemacher wollen sich in der Öffentlichkeit nicht äußern, weil sie fürchten müssen, nie mehr einen Auftrag zu bekommen. Wir leben in einer Demokratie und sollen den Mund nicht mehr aufmachen dürfen, wenn es um das öffentlich-rechtliche Fernsehen geht, das uns Bürgern gehört? Gleichzeitig sollen wir als Dokumentarfilmer auf Missstände andernorts hinweisen, aber die Missstände vor der Haustür dürfen wir nicht benennen. Für mich als Dokumentarfilmer ermöglicht dieses System, dass ich unabhängig von kapitalistischen Auswertungsstrategien relevante gesellschaftliche Themen bearbeiten kann. Das ist ein hohes Gut, welches man bewahren sollte, v.a. in Zeiten von Populismus und Fake News. Allerdings hat sich das ÖR-Fernsehen in einen intransp...