Exploring the Art of Conversation: Film Aesthetics and Sound Design in 'Mona Mur in Conversation' (Part 1)
Eine neue Methode, die Eberhard Fechner und andere große Gesprächsfilmemacher*innen heute nutzen würden
Ich fand den Film wirklich toll. Nicht eine Sekunde habe ich mich gelangweilt. Meine Angst war, dass man zu so später Stunde irgendwie wegduselt. Das passierte aber überhaupt nicht.
Zur Machart des Films - ich finde sie wirklich faszinierend, denn man merkt dem Schnitt gar nicht an, dass du fünf Stunden gedreht hast. Wenn du mir gesagt hättest, du hast das in einem Take gedreht und warst eben gut vorbereitet, hätte ich dir das geglaubt.
Das ist eine unglaubliche Leistung, vor allem auch das Timing, das du in dem Gespräch gehabt hast, denn trotz des Schnitts hast du immer wieder auch weggeschwenkt auf den Monitor weg von Mona und das schien mir live zu sein. Als Zuschauer waren wir manchmal dann wieder in der Gesprächssituation und du hast live weggeschwenkt auf das Monitor Bild. Und das ist eine solche Leistung, finde ich, in der Situation die Kontrolle zu behalten, wegzuschwenken, auch wenn du unsicher bist, ob die Protagonistin damit eigentlich einverstanden ist.
Das ist ein unglaublicher Mut gewesen und das zahlt sich aus. Also wirklich Chapeau für diese Gesprächsarbeit. Jeder, der das schon mal gemacht hat, weiß wie schwierig das ist, dann auch inhaltlich weiterzukommen, sodass alles aufeinander aufbaut.
Das ist natürlich auch der super Vorbereitung geschuldet, die du mit diesem vorbereiteten String an Bildern und Ausschnitten gemacht hast. Das ist eine tolle Technik, von der man sich was abschauen kann, weil du die Interviewte wunderbar führst. Du verlierst dich als Interviewer nicht - einerseits, weil du sehr gut vorbereitet bist und anderseits, weil du immer wieder was aus dem Archivmaterial anbieten kannst. Wie in einem guten Gespräch triggerst Du so zusätzlich die Erinnerung der Interviewten.
Also vielen Dank für diese Technik. Ich habe das so noch nicht gesehen. Das ist absolut neu, diese virtuelle Jukebox als Erinnerungsapparat einzusetzen. Das, was früher das Familienfotoalbum war, ist jetzt der Computer, der neben Fotos, Plattencovern, Zeitungsausschnitten nun auch Bewegtbild und anderes Archivmaterial aufbewahrt und bereitstellt. Ich bin mir sicher, dass Eberhard Fechner und andere große Gesprächsfilmemacher*innen diese Methode heute gerne nutzen würden.
Zuschauer*innen-Meinung über die Tonarbeit
Und dann gab es so eine Überblendung zum Monitor hin, wo der Monitorsound runtergepegelt wurde. Und das war ein fließender Übergang von diesem Live-Sound, der ja auch dann super laut war, in diesen ein bisschen schäbigen Monitorsound vor Ort. Aber das war auch genau der Übergang von dem, dass man in der Musik wirklich drin war, in dem Feeling zu „ich bin jetzt wieder in dem Ort“, wo ich zurückblicke, und wo ich dann nur diesen Monitorsound habe.
Diese Übergänge, die fand ich total klasse. Das fand ich richtig gut. Jedes Mal bin ich immersiert in diese Musik. Und dann war das ein schönes langsames Zurückgleiten in die Realität. Das waren ganz tolle Übergänge für mich.
A New Method That Eberhard Fechner and Other Masters of the Interview-Driven Documentary Would Surely Use Today
A comment by filmmaker C. Cay Wesnigk after seeing the film at Hamburg’s 3001 CinemaThat took a lot of courage, and it pays off. So truly — hats off to you for this interview work. Anyone who’s ever done this kind of thing knows how difficult it is to keep the conversation developing meaningfully, so everything builds on what came before.
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